Einsätze
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An alle jugendlichen Raser!
Ing. Alexander Markl:
Sind "Discounfälle" wirklich unvermeidbar?
Junge Hirsche springen höher als es unbedingt notwendig wäre, junge Löwen brüllen lauter als es unbedingt erforderlich ist und junge Männer fahren schneller mit dem Auto als es wirklich sinnvoll ist. All diese Verhaltensweisen verfolgen das Ziel, paarungsbereite Weibchen anzulocken und sind offensichtlich in den Genen programmiert.
Während der junge Hirsch allerdings höchstens unglücklich stolpern kann und der junge Löwe vielleicht etwas heiser wird, enden derartige Rituale beim jungen Menschen häufig tödlich.
Man kennt die Uhrzeit, wann derartige Unfälle passieren (meist zwischen 02:00 und 04:00 Uhr), man weiß das Alter der Lenker (meist zwischen 19 und 24 Jahre) und man weiß sogar, welche Autotypen betroffen sind (meist kleine, leichte Fahrzeuge mit unangemessen übertriebener Motorleistung).
Man weiß allerdings nicht, wie man solche Unfälle verhindern kann und manchmal gewinnt man den Eindruck, dass es von vielen als natürliche Selektion betrachtet wird, wenn wieder ein jugendlicher Raser stirbt.
Das ist natürlich kompletter Unsinn, denn nichts ist volkswirtschaftlich so schädlich, als wenn fertig ausgebildete Personen die am Höhepunkt ihrer Leistungsfähigkeit sind, ums Leben kommen. Abgesehen von den tödlichen Unfällen vermisse ich auch eine Debatte über die Schwerverletzten, die nach kurzer Erwähnung in den Medien nirgendwo mehr aufscheinen. Die menschlichen Tragödien, die dahinter stehen, wenn zuvor ganz normale Menschen erst wieder mühsam die elementarsten Körperfunktionen erlernen müssen oder zu Pflegefällen werden, finden nur in Ausnahmefällen, etwa bei Prominenten, in den Medien Erwähnung.
Was kann man also konkret tun, um Discounfälle zu vermeiden? Jeder weiß, dass er nicht besoffen, eingeraucht oder nach dem Einwurf von schlimmen Pulverln ein Auto lenken soll. Der erhobene Zeigefinger wird trotzdem in den meisten Fällen mit einem erhobenen Mittelfinger quittiert.
Ich bin natürlich der Letzte, der dafür plädiert, sich in allen Lebensbereichen so vorsichtig zu verhalten wie Stachelschweine bei der Paarung. Man muss allerdings die Sprache enttarnen. Wenn im Zusammenhang mit motorisierten Fortbewegungsmitteln von „sportlich“, „kraftvoll“ oder „dynamisch“ die Rede ist, sollte man hellhörig werden. Aus naheliegenden Verkaufsgründen wird in der Werbung stark emotionalisiert. Die genannten Attribute sollten auf den Lenker zutreffen und nicht auf die Blechkiste!
Die Lösung kann nur im Umdenken der betroffenen Zielgruppe liegen. Männer, die fahren wie Verrückte, sind nicht cool. Nur jene, die ein Mädel sicher von A nach B bringen können, verdienen Aufmerksamkeit, denn Raser sind meist auch bei anderen Dingen zu schnell (= wenig Spaß für die paarungsbereiten Weibchen, siehe erster Absatz).
Vielleicht können LeserInnen von firefighter.at auf VertreterInnen der angesprochenen Zielgruppe im Sinne dieses Artikels einwirken, denn ich bin der Meinung, dass junge Menschen in einem Sarg absolut nichts verloren haben!
P.S.: Die zu den Unfällen gehörenden Leichen habe ich aus verschiedenen Gründen nicht abgebildet, aber ich glaube, Ihr könnt Euch das auch ganz gut selbst vorstellen ...
Das Ende eines "Streetfighters"