Einsätze
Content:
Brennender Müll - Alarmstufe 3!
Vermutlich infolge Selbstentzündung war am 28. 7. 2003 um ca. 15:15 Uhr ein Teil des Inhaltes des Müllbunkers der Entsorgungsbetriebe in der 11. Haidequerstraße im elften Bezirk in Brand geraten. Bei Ankunft der Berufsfeuerwehr hatte die Betriebsfeuerwehr bereits mit ersten Löschmaßnahmen unter Atemschutz begonnen.
Wegen der unklaren Situation bezüglich möglicher Angriffswege der Feuerwehr sowie der großen zu erwartenden Brandlast wurde zunächst Alarmstufe 2 ausgelöst. Zwecks Feststellung etwaiger Umweltgefahren wurde das Umweltmessfahrzeug „Donaustadt“ angefordert.
Südseitig wurde über die Drehleiter „Favoriten“ ein Wasserwerfer in Stellung gebracht, um die Dachfläche des angrenzenden Objektes vor der Gefahr einer Brandausbreitung zu schützen. Gleichzeitig wurde das Universallöschfahrzeug „Simmering“ mit dem Wasserwerfer sowie einem Rohr unter Atemschutz bei der Hauptzufahrt des Müllbunkers eingesetzt. Von den Besatzungen des Bergelöschfahrzeuges „Landstraße“ sowie des Rüstlöschfahrzeuges „Simmering“ wurden Zubringleitungen zu den zuvor angeführten Löschleitungen hergestellt.
Von den dem Kommandofahrzeug "Leopoldstadt" zugeteilten Löschkräften wurde über das nördliche Stiegenhaus ein Rohr unter Atemschutz vorgenommen. Die Wasserversorgung wurde über den betriebsinternen Hydranten sicher gestellt.
Nachdem die Intensität des Brandes gebrochen worden war, wurde von Mitarbeitern der Betriebsfeuerwehr unter Atemschutz mit zwei Gabelstaplern sämtliche Tore zum Bunker geöffnet. Dadurch wurde ermöglicht mit dem Wasserwerfer des Großtanklöschfahrzeuges sowie zwei handgeführten Rohren unmittelbar bis zum Brandherd vorzudringen und den Brand zu löschen.
Während der ersten beiden Stunden des Einsatzes war die stationäre Schaumlöschanlage des Müllbunkers in Betrieb.
Von zwei Fahrzeugbesatzungen wurden die angrenzenden Räumlichkeiten unter Atemschutz begangen und kontrolliert, wobei keine Gefährdung festgestellt werden konnte.
Durch die Kräfte "Donaustadt" und den Wechselaufbau „Schlauch“ wurde eine etwa 550 m lange aus zwei B-Leitungen bestehende Zubringleitung aufgebaut, in der die Fahrzeuge "Donaustadt" als Relaistationen eingebunden waren. Durch diese Leitung wurde das Großtanklöschfahrzeug „Hernals“ angespeist, von welchem die weitere Wasserverteilung innerhalb des Betriebsareals entsprechend des herrschenden Bedarfes vorgenommen wurde.
Die Beatzungen zweier Löschfahrzeuge verblieben an der Einsatzstelle und unterstützten die Betriebsfeuerwehr bei Ausräum- und Nachlöscharbeiten.
Zeitgleich mit dem Errichten der Wasserversorgung wurden durch das Umweltmessfahrzeug „Donaustadt“ Proben des Löschwassers sowie der Abluft gezogen und mit Analysen durch die Röntgenflouriszenzanalyse (RFA) sowie durch den
Gaschromatograph-Massenspektrometer (GCMS) begonnen. Von Beginn an wurde die unmittelbare Umgebung durch Einsatz der elektrochemischen Messgeräte (Multiwarn II) auf emitierte Schadstoffe kontrolliert und keine erhöhten Werte festgestellt, der pH-Wert des Löschwassers lag bei ungefähr 7 (pH-Teststreifen).
Die Ergebnisse der durch das GCMS ausgewerteten Proben zeigten keine identifizierbaren Substanzen, alle Stoff-Peaks lagen im Bereich des natürlichen Hintergrundes. Die Auswertung der Löschwasserproben mit der RFA zeigte keine wesentlich über den Empfindlichkeitsgrenzen des
Gerätes liegenden Konzentrationen, alle im Bereich von einigen ppm bis ca. 0,7 Prozent, nur Silizium 2,4 Prozent, wobei dieses, da die Probe vom festen Untergrund aufgenommen wurde, vermutlich aus der Erde stammt.
Zur Kontrolle wurde das Löschwasser mit Reflektoquant weiter untersucht, es konnte auch auf diese Weise keine Kontamination festgestellt werden.