Freitag 29. März 2024

6. April 2013

Einsätze

Mülldeponiebrand in Stockerau!

Aus noch ungeklärter Ursache waren 23. 5. 2006 auf einer Mülldeponie in Stockerau ca. 10 Hektar gelagerter Müll – sortierter Restmüll mit hohem Kunststoffanteil und Sperrmüll – im Freien in Brand geraten. Eine Müllsortierhalle inmitten der Lagerungen war ausgebrannt, vier weitere Hallen konnten durch den massiven Löscheinsatz der Feuerwehren gerettet werden. Die bei diesem Brand entstandene Rauchwolke wies gewaltige Dimensionen auf und war weit bis nach Wien sichtbar. Dort wurden unverzüglich Messungen mit dem Umweltmessfahrzeug vorgenommen, es konnten aber keine Schadstoffe in der Luft nachgewiesen werden.

Wegen der Brandausdehnung – es handelte sich um den größten Deponiebrand aller Zeiten in Niederösterreich – wurde die Berufsfeuerwehr Wien mit zwei Großtanklöschfahrzeugen angefordert. Mit diesen beiden Fahrzeugen konnte der Löscheinsatz wesentlich unterstützt werden.

Das GTF „Floridsdorf“ arbeitete au vorderster Front mit bis zu vier Wasserwerfern, angespeist von fünf Zubringleitungen der Freiwilligen Feuerwehr. Das GTF „Favoriten“ versorgte zwei Wasserwerfer der Freiwilligen Feuerwehr (einer davon auf einer Teleskopmastbühne) und wurde von bis zu drei Lebensmittelsatteltankaufliegern mit je 30000 Liter Wasser und bis zu 10 Tanklöschfahrzeugen der Freiwilligen Feuerwehr im Pendelverkehr gespeist.

Ab 20:00 Uhr trat ein sichtbarer Löscherfolg ein, die anfänglich bis Wien reichende gewaltige Rauchwolke war wesentlich kleiner geworden. Die Freiwilligen Feuerwehren aus dem gesamten Weinviertel waren mit bis zu 500 Mann vor Ort. Die beiden GTF der Wiener Feuerwehr blieben über Nacht im Einsatz.

Die Nachlöscharbeiten dauerten mehrere Tage. Die Müllberge auf der Deponie mussten schrittweise mit Radladern auseinander gezogen, abgelöscht und umgelagert werden. Obwohl die Rauchentwicklung merklich nachgelassen hatte, mussten die Nachlöscharbeiten größtenteils unter Atemschutz durchgeführt werden. Dabei wurden ca. 10 handgeführte B-Rohre und kleinere Wasserwerfer der Feuerwehren aus dem Bezirk Korneuburg eingesetzt. Eine Unterstützung durch die Wiener Berufsfeuerwehr war bei den Nachlöscharbeiten nicht mehr erforderlich.
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