Freitag 29. März 2024

6. April 2013

Einsätze

Brand eines Autokranes

Am 4. Mai 2012 um 23:08 Uhr wurde die Wiener Berufsfeuerwehr zu einem Brand eines Autokranes alarmiert. Aus unbekannter Ursache, war ein mobiler Autokran direkt unter dem in Bau befindlichem Gleiskörper der Linie U2 abgestellt, in Brand geraten. Bei unserer Ankunft stand der Kran bereits in Vollbrand. Im Dachbereich schlugen Flammen meterweit aus dem Fahrzeug. Um die Einsatzstelle zu erreichen, wurde der Bauzaun im Bereich "An den alten Schanzen x Franz Wels Gasse" gewaltsam geöffnet und im Nahbereich gesichert abgelegt. Das Universallöschfahrzeug/Donaustadt wurde nur mit dem Maschinisten besetzt vorgezogen und an den Kran herangefahren um unmittelbar im Gefahrenbereich mit dem Dachwerfer die Brandintensität zu brechen. Direkt nach Aufnahme dieser Löscharbeiten kam es zu einem Zerknall des Fahrzeugtanks mit einer nachfolgenden Raumexplosion der heißen Kraftstoffdämpfe. Der Maschinist des Universallöschfahrzeuges/Donaustadt setzte die Löscharbeiten in der Deckung des Armaturenbretts weiter fort und ermöglichte somit rasche Einsatzentwicklung. Parallel dazu wurde aus der Deckung (hinter den Fahrzeugen und hinter den massiven Betonsäulen der U-Bahnhochtrasse) die Wasserversorgung vom 2.Rüstlöschfahrzeug/Donaustadt zum Verteilerstück des Universallöschfahrzeuges/Donaustadt zur Ausnutzung des Tankwassers hergestellt. In weiterer Folge wurde die Wasserversorgung über einen nahegelegenen Wasserhydranten auf dem Baustellengelände sichergestellt.

Vom 1.Rüstlöschfahrzeug/Donaustadt wurde ein Schaumrohr über den Pumpenvormischer des Universallöschfahrzeuges/Donaustadt ebenfalls aus der Deckung heraus vorgenommen. Mit diesem wurde der Autokran im Bereich des Tanks und der Fahrzeugkabine sowie im Bereich der beflammten Reifen, gelöscht. Im Zuge dieser Löscharbeiten zerknallten zwei Fahrzeugreifen unter lautem Knall. Umliegende Steine und Kleinteile des Fahrzeuges wurden durch die Druckwelle mitgerissen und führten zu einer weiteren Gefährdung des Einsatzpersonals. Die Besatzung des 2.Rüstlöschfahrzeuges/Donaustadt kühlte die bereits gelöschten Fahrzeugteile aus möglichster Entfernung in geduckter Position mittels eines handgeführten B-Rohrs. Vom Universallöschfahrzeug/Donaustadt wurde in weiterer Folge ein C-Rohr zur Unterstützung des Löschangriffs des 1.Rüstlöschfahrzeuges/Donaustadt vorgenommen. Das Rohr wurde ebenfalls am Universallöschfahrzeug/Donaustadt angeschlossen und mit 3%Fahrzeugteile aus möglichster Entfernung in geduckter Position mittels einem handgeführten B-Rohr. Vom Universallöschfahrzeug/Donaustadt wurde in weiterer Folge ein C-Rohr Zur Unterstützung des Löschangriffs des 1.Rüstlöschfahrzeuges/Donaustadt vorgenommen. Das Rohr wurde ebenfalls am Universallöschfahrzeug/Donaustadt angeschlossen und mit 3%Zumischung von Mehrbereichsschaummittel betrieben. Hauptaugenmerk lag dabei auf der Brandbekämpfung des Kranarmes und der Hydraulikteile im oberen Bereich des Fahrzeuges.

Als durch den massiven umfassenden Löscheinsatz die Brandintensität stark abgenommen hatte, wurde die Drehleiter/Donaustadt vorgezogen und das C-Rohr des Universallöschfahrzeuges/Donaustadt über diese vorgenommen. Um eine Gefährdung der Umgebung auszuschließen wurden 2 Feuerwehrmänner mit Funkgeräten und Handlampen ausgestattet angewiesen, ständig um den Baustellenzaun zu patrolieren und jedes Anzeichen einer Brandausbreitung, das Auffinden von Fahrzeugteilen oder Bruchstücken und etwaige Beschädigungen an einem benachbarten, jedoch nicht im Gefährdungsbereich gelegenen Objekt, sofort zu melden. Desweiteren wurden sie angewiesen, das umliegende Gelände nach Personen abzusuchen, die verletzt unbemerkt liegen geblieben sein könnten. Es wurden keine Personen vorgefunden und keine Beschädigung festgestellt.

Im Verlauf der Löscharbeiten wurde der Maschinist des 1.Rüstlöschfahrzeuges/Donaustadt beauftragt, am Fahrzeug zu verbleiben und den Kran ständig zu beobachten, da durch die Beschädigungen der Hydraulikleitungen nicht sichergestellt war, dass der Kranarm seine Position beibehält. Bei gefährlichen Neigungen und Bewegungen des Fahrzeuges wurde als Rückzugssignal, das Betätigen des Folgetonhorns und des Blaulichts vereinbart. Aufgrund der gefährlichen Situation mit entsprechender Verletzungsgefahr, zu Beginn des Einsatzes, wurde umgehend ein Rettungsdienst angefordert. Dieser blieb in Bereitstellung, wurde jedoch nicht benötigt. Aufgrund der ungewöhnlich hohen Brandintensität bei unserem Eintreffen an der Einsatzstelle, wurde vorsorglich der Störtrupp der Wien Energie Gasnetz angefordert. Dieser wurde beauftragt sicherzustellen, dass sich im Gefahrenbereich keine Gasleitungen befinden, welche durch das Ereignis hätten beschädigt werden können. Dies war nicht der Fall. Ein im Nahbereich befindlicher Strombock wurde kontrolliert und keine Gefährdung festgestellt. Der Einsatzleiter der Wiener Linien wurde über das Ausmaß des Brandes und die Bereiche möglicher Beschädigungen durch die Wärmeentwicklung informiert und angewiesen, eine entsprechende Untersuchung in den Morgenstunden zu veranlassen. Von diesem wird auch die Baufirma informiert.
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