Donnerstag 25. April 2024

6. April 2013

Humor

Die Eisrevue

Die folgende Geschichte ist längst verjährt, darüber hinausgehend wahrscheinlich völlig frei erfunden und wäre heute aus verschiedenen Gründen in dieser Form undenkbar. Trotzdem muss sie der Nachwelt erhalten bleiben. Zwei Feuerwehrmänner sprachen am Nachmittag bei einem als sehr gutmütig bekannten Zugskommandanten vor und erklärten, dass sie für den Abend Karten für eine Eisrevue hätten. Die Karten seien sehr teuer gewesen und zum Zeitpunkt des Kaufes hätten sie keinesfalls damit rechnen können, genau an diesem Tag Dienst versehen zu müssen, beteuerten sie treuherzig. Ob es nicht irgend wie möglich wäre, natürlich nur wegen der armen Kinder, welche sonst maßlos enttäuscht wären, dass man am späten Nachmittag einfach aus dem Dienst verschwinden könnte? Ergriffen hörte sich der Zugskommandant die Geschichte an und man munkelt sogar, dass er dabei Tränen in den Augen hatte. Schließlich nahm er den Dienstplan zur Hand, radierte da und dort herum und stellte die Fahrzeugbesatzungen neu zusammen. Endlich sagte er: „Ich habe das geregelt, ihr könnt abhauen.“ Kaum standen diese Worte im Raum, hatten die beiden Feuerwehrmänner schon ihre Uniform gegen Privatgewand getauscht und die Wache verlassen. Erst am späten Abend vernahm man aus der Zugskommandantenkanzlei lautes Gebrüll: “De Mistviecha hom mi einelossen, mir hom jo Juni, do gibt’s goa ka Eisrevue! Soiche Saubeidln!“ Hier die Übersetzung für Nicht-Wiener: “Die Kollegen haben mich arglistig getäuscht, wir schreiben den Monat Juni, da wird gar keine Eisrevue veranstaltet! Das sind schlechte Menschen!“ Trotz gewisser Erschwernisse in den folgenden Dienstschichten haben die beiden Feuerwehrmänner dem Vernehmen nach den Abend im Schweitzerhaus in vollen Zügen genossen.
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