Donnerstag 18. April 2024

6. April 2013

Humor

Origineller Einsatz: Der Geistermelder von Ottakring

Am 17. 7. 2007 wurde eine Löschgruppe der Hauptfeuerwache "Hernals" zur Einsatzart „Abstellen einer Alarmanlage“ gerufen. An der Einsatzstelle wurden die Kollegen bereits von einem sehr aufgeregter Mieter des Hauses erwartet. Schon beim Aussteigen aus dem Einsatzfahrzeug war die Alarmanlage deutlich hörbar. Durch ein Einfahrtstor gelangte man in die Anlage, wo drei Stiegen eng beinander lagen. Das monotone Sirenengeräusch, vergleichbar mit einem ausgelösten Rauchmelder, wurde immer lauter. Auf die Frage an den Mieter wo das Geräusch herkomme antwortete dieser, dass er bereits seit 30 Minuten im Haus unterwegs und alle drei Stiegen abgegangen sei. Das Geräusch ließe sich aber nicht genau orten, er könne daher nicht sagen aus welcher Wohnung das Sirenengeräusch käme. Daraufhin wurde mit dem Mieter die erste Stiege begangen und tatsächlich war das Sirenengeräusch deutlich zu hören. Trotzdem konnte auch von den Feuerwehrkräften der Ursprung des Geräusches nicht festgestellt werden. Da der Verdacht bestand, dass ein Rauchmelder ausgelöst hatte und sich unter Umständen bereits ein ordentlicher Zimmerbrand entwickeln könnte, machte sich eine gewisse Nervosität breit. So wurde von den Löschkräften auch die dritte Stiege abgegangen, an sämtlichen Türen gehorcht, an allen Türschlitzen gerochen und auch die umliegenden Fenster wurden optisch auf eventuelle Rauchentwicklung kontrolliert. Das Sirenengeräusch wurde während der Untersuchung manchmal etwas leiser, dann war es wieder deutlicher zu hören. Was die Aktion noch erschwerte war der Mieter, welcher ständig an der Seite der Feuerwehrbeamten aufgeregt auf- und ablief und sich schwitzend und außer Atem an der Suche nach dem Ursprung des Geräusches beteiligte. Plötzlich rief der neben einem offenstehenden Stromkasten stehende Mieter, dass das Geräusch an dieser Stelle eindeutig am lautesten sei. Er hielt die Türe des Stromkastens auf und die Feuerwehrmänner hörten aufmerksam hinein. Tatsächlich war das Geräusch an dieser Stelle eindeutig lauter. Vor diesen Stromkasten wurde eine kurze Lagebesprechung durchgeführt. Der Mieter stand den Feuerwehrbeamten gegenüber und entfernte mit seiner linken Hand den Schweiß von seiner Stirn. Plötzlich war die U(h)rsache gefunden! Kein Mensch hätte vermutet, dass eine Hightech-Armbanduhr ein derart lautes Sirenengeräusch von sich geben kann! Nach einem kurzen „Oh Gott, wie peinlich!“ verschwand der Mieter hinter einer der Wohnungstüren und ward nicht mehr gesehen. Aufgezeichnet von BM Stracke
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