Samstag 20. April 2024

6. April 2013

Seminare

Übung Lärmschutzwände

Am 5. September 2007 fand am Gelände des Bahnhofes Penzing eine gemeinsame Übung mit der ÖBB statt. Ziel der Übung war es Mittel und Wege zu finden, um bei Großschadensereignissen auf Verkehrswegen Lärmschutzwände zu entfernen. Der Erstangriff bei einem Feuerwehreinsatz wird mit Sicherheit über die Nottüren, welche alle 500 Meter positioniert sind, durchgeführt. Dennoch könnte die Situation eintreten, dass große Gerätschaften am kürzesten Weg zur Einsatzstelle gebracht werden müssen. Dabei könnte es notwendig sein, Lärmschutzwände abzubauen oder zu durchbrechen. Zu diesem Zweck wurden verschiedene der Feuerwehr zur Verfügung stehende Mittel zum Einsatz gebracht. Es gibt verschiedene Bauarten von Lärmschutzwänden. Lärmschutzwände aus Holz mit Dämmmaterial sind stellen für die Wiener Feuerwehr kein Hindernis dar. Diese Art kommt allerdings aus Gründen der Haltbarkeit selten zur Anwendung. Eine andere Bauform stellen Lärmschutzwände aus Aluminium dar. Auch diese Wände sind relativ leicht händisch zu entfernen. Außerdem gibt es Gitterkorbkonstruktionen, welche mit Schlacke gefüllt sind. Hier müssen zum Abheben geeignete Anschlagpunkte geschaffen werden. Schließlich werden Lärmschutzwände häufig aus Beton hergestellt. Hier können entweder vorhandene Anschlagmöglichkeiten verwendet werden, auch eine gewaltsame Durchdringung ist möglich, dazu wird aber Spezialgerät benötigt.

Hier wurde der Abbau manuell durchgeführt. Diese Methode ist schnell und problemlos anwendbar, man muss allerdings mit einem Holzkeil einen Spalt zwischen den Elementen schaffen, um diese abheben zu können.

In diesem Fall kam der Wechsellader "Ladekran" zum Einsatz. In dieser Situation ist die Zufahrtsmöglichkeit von großer Bedeutung.

Hier wurde mit dem Sauerstoff-Schneidgerät gearbeitet. Mit diesem Gerät können alle Materialien mit einem Schmelzpunkt von unter 5000 Grad Celsius, also wirklich alle außer Wolfram, getrennt werden.

Die Betonkettensäge ist, wie das Sauerstoff-Schneidgerät, am Wechsellader "Bauunfall" untergebracht. Es ist zwar möglich mit diesem Gerät Öffnungen zu schaffen, die Arbeit gestaltet sich aber zeitaufwändig.

Bei verschiedenen Bauweisen kommen am Wechsellader "Kranbegleitung" mitgeführte Anschlagmittel zum Einsatz.

Hier wurden mit der Betonkettensäge die Flanken einer Lärmschutzwand getrennt. Bei derartigen Arbeiten ist eine entsprechende Schutzausrüstung erforderlich. Abschließend wird festgestellt, dass das Entfernen von Lärmschutzwänden mit den Mitteln der Feuerwehr mit mehr oder weniger großem Zeitaufwand möglich ist. Trotzdem wäre es wünschenswert, dass ein Schadensereignis welches als Übungsannahme gewählt wurde in der Realität nie eintritt!
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