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6. April 2013

Über uns

Der Umbau der Hauptfeuerwache „Döbling“

Die Hauptfeuerwache „Döbling“ wurde im Jahr 1927 auf einem aufgelassenen Werkstättenhof errichtet. Zu dieser Zeit wurde die gesamte Feuerwehr motorisiert und die Anforderungen an die Wachen änderten sich. Man benötigte für die neuen Löschfahrzeuge mehr Platz und es wurden deshalb damals mehrere ungeeignete Feuerwachen und Feuerwehrdepots an die Gemeindeverwaltung zurückgegeben. Am 10. September 1944 wurde die Hauptfeuerwache „Döbling“ durch Bombentreffer schwer beschädigt. Erst 1956 erfolgte der Wiederaufbau als das letzte durch Kriegseinwirkung zerstörte Gebäude der Wiener Feuerwehr. Die Wache wurde 1958 besiedelt und 1959 offiziell wieder eröffnet. Zuletzt wurden im Jahr 1987 Renovierungsarbeiten durchgeführt.

„Döbling“ um 1944

Auf der Hauptfeuerwache „Döbling“ versehen rund um die Uhr 30 Feuerwehrbeamte Dienst, von welchen ein Kommandofahrzeug, zwei Rüstlöschfahrzeuge, ein Universallöschfahrzeug, eine Drehleiter, eine Teleskopmastbühne und ein Sondergerätefahrzeug einsatzmäßig besetzt werden. Weitere fünf Mitarbeiter sind im Acht-Stunden-Dienst in der Gerätemeisterei beschäftigt. An eine Feuerwache werden spezielle Anforderungen gestellt: Es muss während den systemerhaltenden Tätigkeiten die Einsatzbereitschaft zu jeder Tages- und Nachtzeit gegeben sein, man benötigt Platz für Übungsbetrieb, Stellflächen für Fahrzeuge, Lagerflächen für Gerätschaften und Werkstätten. Darüber hinausgehend müssen sämtliche Räumlichkeiten für den Aufenthalt von Feuerwehrfrauen und Männer im 24-stündigen Wechseldienst geeignet sein. Da der Feuerwehrberuf nicht nur psychisch sondern auch physisch extrem belastend ist – die notwendige Schutzausrüstung bei einem Brandeinsatz wiegt beispielsweise allein 29 Kilogramm – müssen auch entsprechende Trainingsmöglichkeiten für die MitarbeiterInnen vorhanden sein.

Der neue Turnsaal

Im Mai 2003 wurde die Generalsanierung in Angriff genommen. Aus strategischen Gründen konnte die Wache nicht abgesiedelt werden, was bedeutet, dass der Umbau während des Vollbetriebes stattfand. Das stellte nicht nur eine enorme logistische Herausforderung sondern auch eine zusätzliche Beanspruchung der im dienst befindlichen Mannschaft dar. Die Decke der Werkstättentraktes wurde weggerissen und ein Turnsaal aufgesetzt. Gleichzeitig wurde der Dachboden ausgebaut, wodurch Platz für Mannschaftsschlafräume und eine Kraftkammer geschaffen wurde. Im ersten Geschoss wurden Offiziersbüros, Zugskommandanten- und Fahrmeisterkanzlei neu errichtet. Die neue Küche wurde im ersten Stock eingebaut, die alte Küche im zweiten Stock konnte erst nach Inbetriebnahme der neuen Küche im ersten Geschoss entfernt werden. In dem dadurch gewonnenen Platz wurden Mannschaftsräume errichtet.

Die renovierte Fassade

Auch die in „Döbling“ untergebrachte Gerätemeisterei wurde komplett saniert, im Wachegebäude und im Werkstättentrakt wurden Aufzüge eingebaut. Da durch die Hofeinfahrt für manche Großfahrzeuge zu niedrig war, musste die Fahrbahn abgesenkt werden. Auch der Vorplatz wurde mit Unterstützung der Bezirksvorstehung neu gestaltet. Der mit einem Kostenaufwand von ca. 6,5 Millionen Euro durchgeführte Umbau konnte im Oktober 2005 abgeschlossen werden. Rückfragehinweis: Ing. Alexander Markl Öffentlichkeitsarbeit Berufsfeuerwehr Wien 0699 / 103 04 995 a.markl@firefighter.at www.firefighter.at
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